Das Paradies gibt es, meins ist gar nicht so weit weg. Es liegt vor meiner Tür, ich muss nur hinsehen, hinfühlen, mich hingeben, dann ist es da. Das Paradies gab es schon immer, doch einen kleinen Teil habe ich selbst dazu beigetragen darauf bin ich schon ein wenig stolz, muss ich gestehen, aber auch, dass ich es nicht allein war.
Die Spatzen, Stare und Meisen auf den Vogelkästen, der wilde Wein, der an der Scheune empor rankt, die Bäume in der kleinen Allee hoch zum Reitplatz, die wilden Blumen und die Schmetterlinge, die im lauen Sommerwind taumeln. All das berührt die Sinne, ist intensiv, lässt immer wieder bewundern und staunen. Ich muss nur vor die Haustür gehen. Wenn der untergehende Mond noch über dem Wald steht, ganz langsam der Morgen dämmert, das Käuzchen ein letztes Mal ruft, dann ist es da, das Paradies, zeitlos, schön, schon unsere Vorfahren müssen es so empfunden haben. Danach folgt die Dankbarkeit für diesen winzigen Moment des Seins.
Viele Menschen suchen ihr Leben lang ihr Paradies, doch gehen ständig daran vorbei, haben nicht daran gedacht, sich zu bücken, um die kleinen Edelsteine aufzuheben, die das Leben ihnen vor die Füße gestreut hat.
Das Paradies entsteht nicht durch konsumieren, sondern durch die Wahrnehmung, Intensität und die Hingabe an eine n besonders schönen Augenblick-und den bekommt man kostenlos, sozusagen geschenkt…
Es sind die kleinen alltäglichen Dinge, die uns begegnen und für die man immer empfänglicher werden kann. Denn alles was ist, ist vergänglich und nicht selbstverständlich. Das Paradies ist ein sorgenfreier Moment, es reicht ihm ein kleines Zeitfenster in unserem Alltag zu gewähren, um es zu erhaschen.
Und so braucht man nur ein wenig innehalten, entdeckt die kleine Blume im Beton, lässt sich von einem Kinderlachen berühren, einem Lied oder genießt einen besonders schönen Sonnenuntergang…
Es ist gar nicht so schwer.