News Januar 2016

Liebe Mit Pferden sein – Freunde und Interessierte,

wir wünschen erst einmal allen ein Frohes Neues Jahr und freuen uns schon auf die bevorstehende Kursssaison. 2015 gab es unvergleichliche Momente und die Entwicklung  von den Pferd / Menschpaaren ist immer wieder sehr berührend für uns.

Ausnahmsweise möchte ich hier meinen Eingangstext veröffentlichen den ich auf unserer FB Seite gepostet habe:

Lange habe ich überlegt, welchen Text ich zum Jahresende hier gern veröffentlichen würde, und es zogen tiefsinnige Gedanke zu den Ereignissen von 2015 vor mir herüber, von den allgemeinen Geschehnissen aber eben auch von persönlich Erlebtem mit den Pferden, doch während einer Autofahrt nahm ein Text Form an, der zum Jahreswechsel passt , zu uns, gerade zu denen , die älter werden , die im Alltag versinken, die Ängste haben, die ihre eigenen Gefangenen geworden sind, oft, ohne es zu bemerken…

Wind im Haar –

Mit 13 entdeckte ich aus Langeweile das alte Rennrad meines Bruders. Es war natürlich viel zu groß für mich, wenn es stand musste ich es wegen der Mittelstange seitlich halten aber ich fuhr sehr gern damit.
Es hatte nämlich eine Gangschaltung und in Gedanken war es mein erträumtes Vollblutpferd, denn es war schnell und schnurrte auf der Strasse wie ein Uhrwerk. Ich glaube, es war ein gutes Rad, auch wenn es mittlerweile rostig und unscheinbar aussah und so fuhr ich von zu Haus drei Kilometer weiter in den Nachbarort, denn von dort führte eine Strasse hoch nach einem Dorf namens Sievershausen, den Ort meines eigentlichen Ziels. Die Steigung von zwei Kilometern schnurgerader Strasse machte mir zu schaffen, doch ich kämpfte und widerstand der Versuchung abzusteigen und zu schieben. Schwitzend und erschöpft kam ich oben an und das nur zu einem Zweck: Freihändig die fünf Kilometer die andere, direkte Strecke wieder runter zu fahren, den Wind in den Haaren spüren, zu fühlen, wie der Körper und das Rad zu einer Einheit verschmelzen, der Leichtigkeit und Fähigkeit meines Körpers zu vertrauen, die Balance zu halten in der Kurve und jeder Unebenheit der Strasse. Die Hände vor der Brust verschränkt oder locker neben dem Körper hängen lassen, das war das Gefühl von Freiheit und die Fahrt kam mir unendlich vor- Ich erinnere mich noch genau und ich versetze mich in Gedanken wieder in die Zeit von vor 40 Jahren- die Wärme auf der Haut , das Einsein mit allem, der Umgebung, der Natur, mit dem Rad, im Hier und Jetzt. Heute weiss ich , dass es ein Moment der Hingabe war, wo alles stimmt, wo es keine Zweifel, keine Gedanken sondern nur das Jetzt gibt, wo man ganz selbstverständlich in perfektem Gleichgewicht die Kurve nimmt, wo man alle Kraft, alle Geschmeidigkeit und alle Leichtigkeit der Welt hat.
Wenig später wurde die Strasse begradigt, die Kurve gibt es nicht mehr und auch nicht das starke, kurvige Gefälle. Die Obstbäume am Rand wurden gefällt, der verwilderte Graben ist kaum noch als solcher zu erkennen. Heute ist es verpönt, freihändig zu fahren, ohne Helm mit einem unpassenden Rad. Freiheit haben wir, ja, so denken wir, aber in Wirklichkeit haben wir sie schon lange ausgetauscht gegen Effizienz, Rationalität und Sicherheit.
Es gibt sie nur noch selten, die Hingabe an den Moment, den Glaube in die eigene Geschicklichkeit und Kraft, und in die Intuition, wann man an den Lenker fassen muss und wann man loslassen kann und vor allem etwas zu Tun, einfach um des Tuns wegens.
Wer darf solche Erfahrungen machen heute? Wer will solche Erfahrungen noch machen heute? Wo der einzige Plan nur war, den Wind in den Haaren zu spüren?

In diesem Sinne Sabine

https://youtu.be/2qCCJv_Tqyc

Die Kursdaten sind für 2016 beisammen und wir veröffentlichen hier unter Aktuelles eine Liste der Kurse, wo noch Pferdeplätze frei sind. in den letzten Jahren ist die Nachfrage mittlerweile so gewachsen, das die meisten Kurse  für die Teilnahme mit Pferd ausgebucht sind. Die Teilnahme ohne Pferd klappt noch überall.
Gerade Anfänger ( und das ist man lange!) lernen auch ohne Pferd extrem viel, da wir vieles komplett anders machen, als das, man das sonst so kennt. Es sind viele Eindrücke und Anregungen zu verarbeiten, bei den gemeinsamen Übungen sieht man als Teilnehmer schon vorab, wie es um Wahrnehmung, Körpergefühl und Körperausdruck bestellt ist. Ich erinnere: Mit Pferden sein… ist keine Methode! Letzendlich benötigt man seine Zeit , um die Konsequenz davon zu verstehen und vor allem praktisch umzusetzen.
Bei hier nicht aufgeführten Kursen (Alle unter der Rubrik Seminare) können Sie sich trotzdem mit Pferd anmelden – auf Reserve ( dann erst einmal ohne Anzahlung), es besteht immer eine Chance, später nachzurutschen.

Kurse 2016 (wo noch Pferdeplätze frei sind)

TSM-01 Zossen 27. Februar mehrere
TSM-02 1. Oktober Dettenschwang mehrere
GKM-12 Dettenschwang 2.-4. September mehrere

SSE-2 Moringen November 2 -3 Plätze mit “Demonstrations”-Pferd

Das wär´s für heute 🙂

Herzlichst Sabine Birmann und Team